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Freitag, 2. Oktober 2009
Regentätigkeiten.
foodcoach, 15:31h
Was früher die Warteschleifen des Telefons waren, das sind für mich heute Dinge wie einen neuen Account im Netz erstellen. Das dauert, und dauert, und man muss Bilder erst wiederfinden welche man Monate zuvor Krisensicher abgelegt hat, dann sind sie 2 KB zu groß, und man wirft Photoshop an, dann Passwörter immer wieder, und dabei hoffen, dass man sich an die 8 Buchstaben (Mindestvorgabe) mit integrierten und verstreuten 4 Ziffern (Mindestvorgabe) und keinen Sonderzeichen unbedingt auch bei Gewitter und Erdrutschen erinnert.
Jedenfalls regnet es draussen, in der Kücheküchelt köchelt der Gartenkürbis (ohne genaue Bestimmung, aber wird schon) und gut essen! gibt es jetzt endlich auch auf twitter und rechts in der Seitenleiste. Das hat drei Gründe:
1. Ist dieses Blog hier oft ein wenig vernachlässigt, was Neuigkeiten angeht, was natürlich ein reines Zeitproblem ist. Twitter nutze ich privatpersönlich schon gefühlte 10 Jahre (in echt so zwei), und finde es für die täglichen Häppchen und schnell getippten Dinge praktisch und flott.
2. Ist das eins meiner Angebote für die Kundschaft, ihr Ernährungstagebuch online zu pflegen und mir Einblick zu gewähren. Zettel und Stift ist nicht für jedermann praktisch, eine SMS an Twitter oder ein Smartphone mit direkter Netzverbindung sind für webaffine Menschen einfach zu Handhaben.
3. Ist mir grad entfallen.
Dazu habe ich im Accounterstellungsflow auch direkt weiter privat von beruflich getrennt, und einen neuen Skype-Account aufgemacht. Da mittlerweile immer mehr Kunden ausserhalb der Landesgrenze dazukommen, ist Skype einfach eine tolle Möglichkeit, ausufernd über alles zu Kommunizieren, was auf Teller und Leber liegt.
Der Kürbis ruft, ich danke für die Aufmerksamkeit!
Jedenfalls regnet es draussen, in der Küche
1. Ist dieses Blog hier oft ein wenig vernachlässigt, was Neuigkeiten angeht, was natürlich ein reines Zeitproblem ist. Twitter nutze ich privatpersönlich schon gefühlte 10 Jahre (in echt so zwei), und finde es für die täglichen Häppchen und schnell getippten Dinge praktisch und flott.
2. Ist das eins meiner Angebote für die Kundschaft, ihr Ernährungstagebuch online zu pflegen und mir Einblick zu gewähren. Zettel und Stift ist nicht für jedermann praktisch, eine SMS an Twitter oder ein Smartphone mit direkter Netzverbindung sind für webaffine Menschen einfach zu Handhaben.
3. Ist mir grad entfallen.
Dazu habe ich im Accounterstellungsflow auch direkt weiter privat von beruflich getrennt, und einen neuen Skype-Account aufgemacht. Da mittlerweile immer mehr Kunden ausserhalb der Landesgrenze dazukommen, ist Skype einfach eine tolle Möglichkeit, ausufernd über alles zu Kommunizieren, was auf Teller und Leber liegt.
Der Kürbis ruft, ich danke für die Aufmerksamkeit!
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Sonntag, 27. September 2009
Wackersteine und leere Teller.
foodcoach, 23:51h
Und dann stand mein Lieblingsbrite Brian Melican plötzlich wieder in der Tür, und hielt mir seinen leeren Teller hin, hob das Kinn hoch zur prallen Sonne und sagte "So, und das ist alles mein Verdienst. Und Du kommst jetzt mit, und wir essen gemeinsam unsere Teller leer, auf das der Rest der Woche ebenso toll wird!"
Gesagt, getan, und in bewegten Bildern sah das dann so aus:
Gesagt, getan, und in bewegten Bildern sah das dann so aus:
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Und zack, war es Herbst.
foodcoach, 23:46h
Kaum ist man mal ein paar Wochen ausser Haus, ist es charmant herbstlich, wird es viel zu flott dunkel, und die eigenen Himbeeren sind auch schon zum zweiten Mal reif.
Toll, so ein Jahr.
Toll auch, eine Menge Arbeit zu stemmen, und dann noch spontan eine Überlebensreise von ein paar Wochen durch den östlichen Teil Kanadas zu machen. Ob ich meine Aufzeichnungen (von jeder Mahlzeit ein mobiles Telefonbild!) jemals der Öffentlichkeit präsentiere, dass kann ich so noch nicht versprechen. Aber ich werde mich winden und drehen!
An dieser Stelle: Gelobigte Besserung, ein paar neue Ideen und der Grundgedanke, dieses Blog nur mit Dingen zu füllen, die mir dann wirklich vor der Leber liegen, und nicht reines Befüllen rein des Befüllens wegen. Also das als Erklärung, warum es manchmal über lange Strecken wüstenstill wird, an diesem Tischtuch.
Bis gleich, versprochen.
Toll, so ein Jahr.
Toll auch, eine Menge Arbeit zu stemmen, und dann noch spontan eine Überlebensreise von ein paar Wochen durch den östlichen Teil Kanadas zu machen. Ob ich meine Aufzeichnungen (von jeder Mahlzeit ein mobiles Telefonbild!) jemals der Öffentlichkeit präsentiere, dass kann ich so noch nicht versprechen. Aber ich werde mich winden und drehen!
An dieser Stelle: Gelobigte Besserung, ein paar neue Ideen und der Grundgedanke, dieses Blog nur mit Dingen zu füllen, die mir dann wirklich vor der Leber liegen, und nicht reines Befüllen rein des Befüllens wegen. Also das als Erklärung, warum es manchmal über lange Strecken wüstenstill wird, an diesem Tischtuch.
Bis gleich, versprochen.
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Dienstag, 4. August 2009
Kochen mit Peter #1
foodcoach, 14:12h
Fundstück der Woche: Diese Ludolfs (Filetstücke):
Nachmachen: Die ungezähmte Lust aufs Essen.
Nicht nachmachen: Ein Kilo Mehl braten!
Nachmachen: Die ungezähmte Lust aufs Essen.
Nicht nachmachen: Ein Kilo Mehl braten!
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Mittwoch, 22. Juli 2009
Der ganz ehrliche Kampf um Nahrung, oder "Die süßen Früchte hängen immer da hinten"
foodcoach, 15:35h

"So sieht also der Mensch aus, der mir zuvor kam." dachte ich, und dass ich jetzt wieder ein paar Sonnentage abwarten muss.
Gestern morgen dann, in aller Frühe. Nur ich und mein grüner Eimer. Und die Natur. Ich muss dafür nicht weit gehen, ein paar Schritte und ich befinde mich zwischen Pferden und Brombeerwäldern. Die erste steckte ich als Motivation direkt in den Mund, statt in den Eimer, Beere 2-7 folgten der 1, und dann aber: die guten ins Töpfchen. Nachbarn beäugten mich hinter Gardinen, Pferde stießen mich tiefer ins Gebälk, und was soll ich sagen: Das ist ein fairer Kampf ums Essen, weil man gegen die natürliche Abwehr dieser Pflanze muss, nebst Freunden. Die richtig tollen hängen immer dort, wo man kaum hinkommt, und doch nimmt man an einem bestimmten Punkt seinen ganzen Ehrgeiz zusammen, und bricht ein ins Stacheldickicht. Meist mit einem Stock, der die ersten Sekunden tatsächlich die üppig mit messerscharfen Dornen besetzten Brombeerarme zurückhält, und zwar genau so lange, bis man denkt, dass man jetzt dran kommt. Diese halbe Sekunde, die prallen und saftigen Beeren zum greifen nah, träge, ja fast unbeteilugt in der Sommerhitze baumelnd-
und dann schnalzt es, und dann knackt etwas, und dann schnellen alle zurückgehaltenen grünen Arme mit Dornen auf einmal auf einen zu, und dann hat man den Salat.
Den hatte ich gestern auch, und dazu noch ganz viel unangenehmes mit Brennesseln, was ich jetzt aus Gründen auslasse, aber ich kann in die Hand versprechen, da hatte ich den ganzen Tag was von.
Nach einer Stunde dann schloss ich zerkratzt und mit Nesselbläschen an ungünstigen Stellen die Tür auf und brüllte zum Mann hoch, ich hätte einen guten Fang gemacht. Er kam, probierte, verzog das Gesicht und meinte, die wären ja sauer. Und ging wieder.
Ich werde alle alleine essen, die süßen wie die sauren, weil ich habe schließlich gejagt und Aug in Aug einen fairen Kampf mit dem Busch geführt.
Unbedingt Nachmachen, wir haben Saison!
(Unbedingt feste Kleidung bevorzugen. Aus Gründen.)
Noch eine hübsche Info zur Beere Rubus.
Mit roten Fingern:
Ihr Food-Coach.
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Mittwoch, 8. Juli 2009
Produktnähe.
foodcoach, 16:30h
Vor ein paar Tagen passierten zwei Dinge.
Ich wurde zu einer Schlachtung eines Schweines nach Hamburg eingeladen, und fuhr auf der belgischen Autobahn neben einem Hühnertransporter. Beide Ereignisse zusammen finden jetzt hier einen Platz, auch wenn mein gedankliches Ende noch in der Ferne hockt.
Dieser Hühnertransporter war an beiden Seiten offen, und ich bemerkte allein an den entgegenkommenden Federn, dass weit vorne ein Tiertransporter unterwegs sein musste. Offen ist doch gut, könnte man meinen, aber es war keine sengende Hitze sondern Abendkühle. Das die Tiere an einem Sonntag auf der Autobahn transportiert wurden, kann nur bedeuten, dass der LKW eine Sondergenehmigung hatte, also Schlachtzeit in den Geflügelfabriken, damit Montags die Supermarktregale frisch aufgefüllt glänzen können. Also kann es auch egal sein, wie die Tiere dort ankommen, ob halb kahl, mit drohender Lungenentzündung oder klamm vor Schreck. Kommen eh ins Elektrobad, dann in die Maschinerie, und dann am Ende in Zellophan verpackt und mit Preis versehen heraus. Laut meiner Informationen hat da keine Menschenhand mehr mit zu tun, Huhn wird vorne lebendig in die Schlachtstrasse gesteckt, und kommt am Ende Verbraucherfreundlich heraus, und man kann sich zurecht fragen, wer jetzt eigentlich noch das Blut an den Händen hat.
Da der Gedankensprung und mein ewiges Thema:
Fleisch hatte einmal ein Leben (welches auch immer, je nach Billighersteller oder Bio-Hof), ein Gesicht, einen Tag.
Nur mal so als Gedanke:
Mensch macht sich Gedanken über das Abendessen, und hat Lust auf rotes Fleisch. Schreibt 'Steak' auf den Einkaufszettel, schreibt eine SMS oder Mail mit 'Mache heute Abend Steak, gehe nach dem Büro noch Einkaufen, Bussi' und Stunden später findet man Mensch im Supermarkt seines Vertrauens und wie er die Packungen mit dem Finger absucht. Greift zu, geht zur Kasse, schmeisst zu Hause Pfanne oder Grill an, macht die Beilagen, entkorkt den Wein, und nach dem Essen wird gespült und Fernsehen geguckt. Alles ganz sauber, kein Gedanke an Blut, und kein Danke an das Tier.
Eine Welt ohne Fleischtheke?
Mensch macht sich Gedanken über das Abendessen, und hat Lust auf rotes Fleisch. Ruft einen Bauer an und fragt nach, ob ein Tier schlachtreif wäre. Ruft zu Hause an und sagt 'Mache heute Abend Steak, gehe nach dem Büro noch töten, Bussi' und Stunden später findet man Mensch Aug in Aug mit einem ausgewachsenem Rind. Der Bauer hat ebenfalls das Hemd ausgezogen, die Messer liegen bereit, eine Vorrichtung, um das Tier hochzuhängen. Greift zu, packt den Kopf, einer zielt mit der Pistole oder dem Bolzenschußgerät auf die eine Stelle am Schädel des Tieres, Tier sackt zusammen, hochhängen, Kehle auf, Blut fließt. Eine Menge Blut, so ein Rind ist groß. Zu Hause wird die Pfanne erhitzt, es gibt nur ein kleines Stück Fleisch, weil frisch ist es nicht so gut zu genießen, wie wenn es abgehangen ist. Zu den Beilagen und dem Wein wird die Geschichte erzählt, wie schwer es war, das Rind zu halten. Nach dem Essen wird gespült und dann die Hose in die Kochwäsche gelegt. Blut ist seitlich dran gekommen. Als Mensch ins Bett geht, denkt er an das Fleisch, welches am Wochenende abgeholt werden kann, an das Tier und denkt, Danke.
Das ist jetzt alles sehr pathetisch, ich weiß das. Aber mich ärgert diese leichte Beschaffung von ehemaligen Leben, diese billig-Mentalität, dieses Unbekümmerte, wie heute nebenbei Fleisch konsumiert wird. Hier ein Würstchen, da Bärchenwurst für die Kinder mit lustigen Gesichtern drauf, für Abends das schnelle Schnitzel aus dem Toaster, und der Mensch wundert sich über Gesundheitsprobleme und Übergewicht.
Jamie Oliver hat das gleiche Elend im Kopf, aber er, und hier kommt die total elegante Brücke zur Einladung der Schweinschlachtung und die Sache mit den Hühnern, aber er schlachtet auch und isst gerne Fleisch. Und in seinen Kochbüchern ist noch Blut am Fasan und am Hasen, da wird nichts geschönt. Ich als Ex-Vegetarierin bin da immer eine ziemliche Wackelkandidatin, schnell schimpfend und auch mal schnell emotional geblendet.
Jamie macht das richtig. Er ist Fernsehstar, kocht gut, und denkt sich, den Leuten zeige ich jetzt mal in einem schönen Ambiente (Gala Dinner mit TV-Übertragung) was sie da so zu sich nehmen, und wo das herkommt.
Die Sache mit den männlichen Küken:
Und die mit dem ausgewachsenen Huhn:
4 Millionen TV-Zuschauer wurden Zeuge, wie Jamie Oliver seine englische Schlachterlizenz hochhielt, und dann das Huhn umbrachte. Natürlich mit Erklärungen (mein Zahnarzt sagt auch immer, was er gerade macht) und für alle in Großaufnahme. Danach ging er in die Küche und machte das Dinner. Er wollte den Konsumenten zeigen, warum gutes Fleisch etwas kosten sollte, und was Billigfleisch billig macht.
Gelungen, wie ich finde, auch wenn ich bei der Suche nach den youTube- Dokumenten wieder Taschentücher vollgerotzt habe.
Jetzt zu der Einladung und meinem unfertigen Gedanken.
Menschen, die ich online kenne, Menschen die ich nicht kenne, Freunde, Interessenten und Neulinge, verabreden sich Ende Januar 2010, um an einem Wochenende ein Schwein zu schlachten und komplett zu verwursten und zu verarbeiten und nennen das "Porkcamp".
Ich finde das gut, weil genau das gemacht wird, was mir lieber wäre als abgepacktes Supermarktfleisch.
Ich finde es gruselig, weil es so ungewöhnlich ist, dass man sich verabredet um unter anderem zu töten.
Ich habe damals die Schlachtfeste bei meiner Oma aus Thüringen mitbekommen. Ich habe Schweine kreischen gehört, ich habe Kessel randvoll mit Blut auf den Herdflammen brodeln gesehen, ich habe mich vor dem Auswaschen der Därme gedrückt und das Fell von meinem Lieblingshasen vergraben. Ich weiß, dass das die Initialzündung war, dass ich ab meinem 12 Lebensjahr so viel Autorität meinen Eltern gegenüber entwickelt habe um Nein zum Sonntagsbraten, zur Wurst und generell zum Tier zu sagen.
Heute esse ich wieder Fleisch, wenn auch mit einem mauem Gefühl und meinem Karma-Notizblock im Hinterkopf.
Egal ob Bio und glücklich vorab (was der einzige Weg ist), da musste jemand dran glauben, damit ich nach dem Sport meinen Heißhunger auf Eiweiß stillen kann.
Geht mir nicht gut dabei, Zwiespalt, Karma-Dispo und der wieder fester werdende Gedanke, ohne zu essen.
Das war er, der unfertige Gedanke. Bitte seien Sie nachsichtig.
Kommentare und neue Wege, Ideen und Erfahrungen sind im übrigen sehr gerne gesehen. Würde mich auch sehr über die Porkcampler und ihre Motivation hier freuen, das ist ein spannendes Thema.
Edit: Hier meldet sich der Initiator des Camps, Florian Siepert, mit Idee und Durchführung in seinem wärmstens zu empfehlenden Blog "Nach Dienstschluss" zu Worte. Hört sich doch gut an.
Ich wurde zu einer Schlachtung eines Schweines nach Hamburg eingeladen, und fuhr auf der belgischen Autobahn neben einem Hühnertransporter. Beide Ereignisse zusammen finden jetzt hier einen Platz, auch wenn mein gedankliches Ende noch in der Ferne hockt.
Dieser Hühnertransporter war an beiden Seiten offen, und ich bemerkte allein an den entgegenkommenden Federn, dass weit vorne ein Tiertransporter unterwegs sein musste. Offen ist doch gut, könnte man meinen, aber es war keine sengende Hitze sondern Abendkühle. Das die Tiere an einem Sonntag auf der Autobahn transportiert wurden, kann nur bedeuten, dass der LKW eine Sondergenehmigung hatte, also Schlachtzeit in den Geflügelfabriken, damit Montags die Supermarktregale frisch aufgefüllt glänzen können. Also kann es auch egal sein, wie die Tiere dort ankommen, ob halb kahl, mit drohender Lungenentzündung oder klamm vor Schreck. Kommen eh ins Elektrobad, dann in die Maschinerie, und dann am Ende in Zellophan verpackt und mit Preis versehen heraus. Laut meiner Informationen hat da keine Menschenhand mehr mit zu tun, Huhn wird vorne lebendig in die Schlachtstrasse gesteckt, und kommt am Ende Verbraucherfreundlich heraus, und man kann sich zurecht fragen, wer jetzt eigentlich noch das Blut an den Händen hat.
Da der Gedankensprung und mein ewiges Thema:
Fleisch hatte einmal ein Leben (welches auch immer, je nach Billighersteller oder Bio-Hof), ein Gesicht, einen Tag.
Nur mal so als Gedanke:
Mensch macht sich Gedanken über das Abendessen, und hat Lust auf rotes Fleisch. Schreibt 'Steak' auf den Einkaufszettel, schreibt eine SMS oder Mail mit 'Mache heute Abend Steak, gehe nach dem Büro noch Einkaufen, Bussi' und Stunden später findet man Mensch im Supermarkt seines Vertrauens und wie er die Packungen mit dem Finger absucht. Greift zu, geht zur Kasse, schmeisst zu Hause Pfanne oder Grill an, macht die Beilagen, entkorkt den Wein, und nach dem Essen wird gespült und Fernsehen geguckt. Alles ganz sauber, kein Gedanke an Blut, und kein Danke an das Tier.
Eine Welt ohne Fleischtheke?
Mensch macht sich Gedanken über das Abendessen, und hat Lust auf rotes Fleisch. Ruft einen Bauer an und fragt nach, ob ein Tier schlachtreif wäre. Ruft zu Hause an und sagt 'Mache heute Abend Steak, gehe nach dem Büro noch töten, Bussi' und Stunden später findet man Mensch Aug in Aug mit einem ausgewachsenem Rind. Der Bauer hat ebenfalls das Hemd ausgezogen, die Messer liegen bereit, eine Vorrichtung, um das Tier hochzuhängen. Greift zu, packt den Kopf, einer zielt mit der Pistole oder dem Bolzenschußgerät auf die eine Stelle am Schädel des Tieres, Tier sackt zusammen, hochhängen, Kehle auf, Blut fließt. Eine Menge Blut, so ein Rind ist groß. Zu Hause wird die Pfanne erhitzt, es gibt nur ein kleines Stück Fleisch, weil frisch ist es nicht so gut zu genießen, wie wenn es abgehangen ist. Zu den Beilagen und dem Wein wird die Geschichte erzählt, wie schwer es war, das Rind zu halten. Nach dem Essen wird gespült und dann die Hose in die Kochwäsche gelegt. Blut ist seitlich dran gekommen. Als Mensch ins Bett geht, denkt er an das Fleisch, welches am Wochenende abgeholt werden kann, an das Tier und denkt, Danke.
Das ist jetzt alles sehr pathetisch, ich weiß das. Aber mich ärgert diese leichte Beschaffung von ehemaligen Leben, diese billig-Mentalität, dieses Unbekümmerte, wie heute nebenbei Fleisch konsumiert wird. Hier ein Würstchen, da Bärchenwurst für die Kinder mit lustigen Gesichtern drauf, für Abends das schnelle Schnitzel aus dem Toaster, und der Mensch wundert sich über Gesundheitsprobleme und Übergewicht.
Jamie Oliver hat das gleiche Elend im Kopf, aber er, und hier kommt die total elegante Brücke zur Einladung der Schweinschlachtung und die Sache mit den Hühnern, aber er schlachtet auch und isst gerne Fleisch. Und in seinen Kochbüchern ist noch Blut am Fasan und am Hasen, da wird nichts geschönt. Ich als Ex-Vegetarierin bin da immer eine ziemliche Wackelkandidatin, schnell schimpfend und auch mal schnell emotional geblendet.
Jamie macht das richtig. Er ist Fernsehstar, kocht gut, und denkt sich, den Leuten zeige ich jetzt mal in einem schönen Ambiente (Gala Dinner mit TV-Übertragung) was sie da so zu sich nehmen, und wo das herkommt.
Die Sache mit den männlichen Küken:
Und die mit dem ausgewachsenen Huhn:
4 Millionen TV-Zuschauer wurden Zeuge, wie Jamie Oliver seine englische Schlachterlizenz hochhielt, und dann das Huhn umbrachte. Natürlich mit Erklärungen (mein Zahnarzt sagt auch immer, was er gerade macht) und für alle in Großaufnahme. Danach ging er in die Küche und machte das Dinner. Er wollte den Konsumenten zeigen, warum gutes Fleisch etwas kosten sollte, und was Billigfleisch billig macht.
Gelungen, wie ich finde, auch wenn ich bei der Suche nach den youTube- Dokumenten wieder Taschentücher vollgerotzt habe.
Jetzt zu der Einladung und meinem unfertigen Gedanken.
Menschen, die ich online kenne, Menschen die ich nicht kenne, Freunde, Interessenten und Neulinge, verabreden sich Ende Januar 2010, um an einem Wochenende ein Schwein zu schlachten und komplett zu verwursten und zu verarbeiten und nennen das "Porkcamp".
Ich finde das gut, weil genau das gemacht wird, was mir lieber wäre als abgepacktes Supermarktfleisch.
Ich finde es gruselig, weil es so ungewöhnlich ist, dass man sich verabredet um unter anderem zu töten.
Ich habe damals die Schlachtfeste bei meiner Oma aus Thüringen mitbekommen. Ich habe Schweine kreischen gehört, ich habe Kessel randvoll mit Blut auf den Herdflammen brodeln gesehen, ich habe mich vor dem Auswaschen der Därme gedrückt und das Fell von meinem Lieblingshasen vergraben. Ich weiß, dass das die Initialzündung war, dass ich ab meinem 12 Lebensjahr so viel Autorität meinen Eltern gegenüber entwickelt habe um Nein zum Sonntagsbraten, zur Wurst und generell zum Tier zu sagen.
Heute esse ich wieder Fleisch, wenn auch mit einem mauem Gefühl und meinem Karma-Notizblock im Hinterkopf.
Egal ob Bio und glücklich vorab (was der einzige Weg ist), da musste jemand dran glauben, damit ich nach dem Sport meinen Heißhunger auf Eiweiß stillen kann.
Geht mir nicht gut dabei, Zwiespalt, Karma-Dispo und der wieder fester werdende Gedanke, ohne zu essen.
Das war er, der unfertige Gedanke. Bitte seien Sie nachsichtig.
Kommentare und neue Wege, Ideen und Erfahrungen sind im übrigen sehr gerne gesehen. Würde mich auch sehr über die Porkcampler und ihre Motivation hier freuen, das ist ein spannendes Thema.
Edit: Hier meldet sich der Initiator des Camps, Florian Siepert, mit Idee und Durchführung in seinem wärmstens zu empfehlenden Blog "Nach Dienstschluss" zu Worte. Hört sich doch gut an.
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Dienstag, 26. Mai 2009
Gemüsekobolde und Vitaminbomben.
foodcoach, 11:18h
Natürlich ist es nicht so, dass der Mensch allein mit Umziehen und Spargel beschäftigt sein würde. Das gilt auch für mich, und so hat mich vor einiger Zeit ein Ruf erreicht, der -möchte man es ein wenig aufwürzen- von ganz oben kam. Die katholische Kirche (also nicht die Ganze, aber immerhin ein kleiner Teil) hat mich angeheuert, um Dienst an den Kleinen zu tun, und zwar versammelt in einer KITA irgendwo in Düsseldorf.
Bei dem Dienst an der Wurzel, am Grundstock quasi, also wer im Bereich Ernährung könnte da Nein sagen?
Ich auch nicht, und wenn zwischendrin Zeit war, habe ich schnell ein Photo gemacht, um das spätestens für hier festzuhalten.
Bert, mein grüner Assistent, und ich lesen geöffneten Mündern und zappeligen Füssen die Sache mit dem Kraftstoff Vitamin vor und stehen Frage und Antwort.
Das schöne Wetter und den Frühling kann man prima nutzen, indem man seinen eigene Küche Eden anlegt und leckere wie geschmacklich spannende Kräuter mit nassen Händen ins Erdreich versenkt.
Oder ich lasse die Kühlschranknanny raushängen und entpopularisiere Fruchtzwerge und Ketchup. Und wenn ich durch bin, will keiner mehr Eistee trinken, sondern Super-Schorle brauen.


Liebe Eltern. Falls Sie jetzt ein wenig Gegenwind in den eigenen vier Wänden bekommen, wenn sie sich Abends die Flasche Cola mit den Chips oder Salzstangen aus dem Schrank holen, dann tut mir das Leid. Aber geben sie dem Drängen ihres Nachwuchses ruhig nach, und stecken sie ein paar von den Snacks in ein volles Glas Cola und warten sie ein wenig ab. Das Ergebnis wird ein genau so großes Hallo geben, wie der Schluss des Filmes, den sie gerade ansehen wollten, das verspreche ich ihnen!
Und als Gegenwehr und gesunde Regel kann man immer sagen:
Alles in Maßen ist gut, alles in Masse nicht.
Oder wie es die Kleine X gestern sagte:
Gummibärchen ist was für Festtage.
Sprudelnde Grüße,
Ihr Foodcoach.
Bei dem Dienst an der Wurzel, am Grundstock quasi, also wer im Bereich Ernährung könnte da Nein sagen?
Ich auch nicht, und wenn zwischendrin Zeit war, habe ich schnell ein Photo gemacht, um das spätestens für hier festzuhalten.
Bert, mein grüner Assistent, und ich lesen geöffneten Mündern und zappeligen Füssen die Sache mit dem Kraftstoff Vitamin vor und stehen Frage und Antwort.


Das schöne Wetter und den Frühling kann man prima nutzen, indem man seinen eigene Küche Eden anlegt und leckere wie geschmacklich spannende Kräuter mit nassen Händen ins Erdreich versenkt.

Oder ich lasse die Kühlschranknanny raushängen und entpopularisiere Fruchtzwerge und Ketchup. Und wenn ich durch bin, will keiner mehr Eistee trinken, sondern Super-Schorle brauen.



Liebe Eltern. Falls Sie jetzt ein wenig Gegenwind in den eigenen vier Wänden bekommen, wenn sie sich Abends die Flasche Cola mit den Chips oder Salzstangen aus dem Schrank holen, dann tut mir das Leid. Aber geben sie dem Drängen ihres Nachwuchses ruhig nach, und stecken sie ein paar von den Snacks in ein volles Glas Cola und warten sie ein wenig ab. Das Ergebnis wird ein genau so großes Hallo geben, wie der Schluss des Filmes, den sie gerade ansehen wollten, das verspreche ich ihnen!
Und als Gegenwehr und gesunde Regel kann man immer sagen:
Alles in Maßen ist gut, alles in Masse nicht.
Oder wie es die Kleine X gestern sagte:
Gummibärchen ist was für Festtage.
Sprudelnde Grüße,
Ihr Foodcoach.
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Freitag, 15. Mai 2009
Spargel ist mein Fleisch.
foodcoach, 17:45h
Wenn mich einer beim Essen ausfragen darf, dann Brian Melican von Lost in Deutschland. Und wenn er dann auch noch alles über Spargel und dessen Wiedererkennungswert auf der Toilette wissen möchte, und ich dabei einen randvollen Teller mit diesem köstlichen Frühlingsgemüse verputzen kann, dann wird eine eigene Folge für LiD daraus.
Zu sehen natürlich hier, mitten im Internet:
Meine liebste Art, diese Frühlingsboten zu essen ist übrigens fast puristisch:
Spargel, Frühlingskartoffeln, Petersilie, und über alles feines Meersalz und sehr gutes Olivenöl.
Guten Appetit!
Zu sehen natürlich hier, mitten im Internet:
Lost in Deutschland – 39: Spargel
Beeilung, wenn der Spargelappetit noch aktiv ist, denn bald ist die Saison vorbei!Meine liebste Art, diese Frühlingsboten zu essen ist übrigens fast puristisch:
Spargel, Frühlingskartoffeln, Petersilie, und über alles feines Meersalz und sehr gutes Olivenöl.
Guten Appetit!
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