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Mittwoch, 22. Juli 2009
Der ganz ehrliche Kampf um Nahrung, oder "Die süßen Früchte hängen immer da hinten"
foodcoach, 15:35h
Als ich die Tage nebenher aus dem Küchenfenster sah, da kam ein Mann mit einem randvollen Eimer vorbei, und strahlte über alle Backen.
"So sieht also der Mensch aus, der mir zuvor kam." dachte ich, und dass ich jetzt wieder ein paar Sonnentage abwarten muss.
Gestern morgen dann, in aller Frühe. Nur ich und mein grüner Eimer. Und die Natur. Ich muss dafür nicht weit gehen, ein paar Schritte und ich befinde mich zwischen Pferden und Brombeerwäldern. Die erste steckte ich als Motivation direkt in den Mund, statt in den Eimer, Beere 2-7 folgten der 1, und dann aber: die guten ins Töpfchen. Nachbarn beäugten mich hinter Gardinen, Pferde stießen mich tiefer ins Gebälk, und was soll ich sagen: Das ist ein fairer Kampf ums Essen, weil man gegen die natürliche Abwehr dieser Pflanze muss, nebst Freunden. Die richtig tollen hängen immer dort, wo man kaum hinkommt, und doch nimmt man an einem bestimmten Punkt seinen ganzen Ehrgeiz zusammen, und bricht ein ins Stacheldickicht. Meist mit einem Stock, der die ersten Sekunden tatsächlich die üppig mit messerscharfen Dornen besetzten Brombeerarme zurückhält, und zwar genau so lange, bis man denkt, dass man jetzt dran kommt. Diese halbe Sekunde, die prallen und saftigen Beeren zum greifen nah, träge, ja fast unbeteilugt in der Sommerhitze baumelnd-
und dann schnalzt es, und dann knackt etwas, und dann schnellen alle zurückgehaltenen grünen Arme mit Dornen auf einmal auf einen zu, und dann hat man den Salat.
Den hatte ich gestern auch, und dazu noch ganz viel unangenehmes mit Brennesseln, was ich jetzt aus Gründen auslasse, aber ich kann in die Hand versprechen, da hatte ich den ganzen Tag was von.
Nach einer Stunde dann schloss ich zerkratzt und mit Nesselbläschen an ungünstigen Stellen die Tür auf und brüllte zum Mann hoch, ich hätte einen guten Fang gemacht. Er kam, probierte, verzog das Gesicht und meinte, die wären ja sauer. Und ging wieder.
Ich werde alle alleine essen, die süßen wie die sauren, weil ich habe schließlich gejagt und Aug in Aug einen fairen Kampf mit dem Busch geführt.
Unbedingt Nachmachen, wir haben Saison!
(Unbedingt feste Kleidung bevorzugen. Aus Gründen.)
Noch eine hübsche Info zur Beere Rubus.
Mit roten Fingern:
Ihr Food-Coach.
"So sieht also der Mensch aus, der mir zuvor kam." dachte ich, und dass ich jetzt wieder ein paar Sonnentage abwarten muss.
Gestern morgen dann, in aller Frühe. Nur ich und mein grüner Eimer. Und die Natur. Ich muss dafür nicht weit gehen, ein paar Schritte und ich befinde mich zwischen Pferden und Brombeerwäldern. Die erste steckte ich als Motivation direkt in den Mund, statt in den Eimer, Beere 2-7 folgten der 1, und dann aber: die guten ins Töpfchen. Nachbarn beäugten mich hinter Gardinen, Pferde stießen mich tiefer ins Gebälk, und was soll ich sagen: Das ist ein fairer Kampf ums Essen, weil man gegen die natürliche Abwehr dieser Pflanze muss, nebst Freunden. Die richtig tollen hängen immer dort, wo man kaum hinkommt, und doch nimmt man an einem bestimmten Punkt seinen ganzen Ehrgeiz zusammen, und bricht ein ins Stacheldickicht. Meist mit einem Stock, der die ersten Sekunden tatsächlich die üppig mit messerscharfen Dornen besetzten Brombeerarme zurückhält, und zwar genau so lange, bis man denkt, dass man jetzt dran kommt. Diese halbe Sekunde, die prallen und saftigen Beeren zum greifen nah, träge, ja fast unbeteilugt in der Sommerhitze baumelnd-
und dann schnalzt es, und dann knackt etwas, und dann schnellen alle zurückgehaltenen grünen Arme mit Dornen auf einmal auf einen zu, und dann hat man den Salat.
Den hatte ich gestern auch, und dazu noch ganz viel unangenehmes mit Brennesseln, was ich jetzt aus Gründen auslasse, aber ich kann in die Hand versprechen, da hatte ich den ganzen Tag was von.
Nach einer Stunde dann schloss ich zerkratzt und mit Nesselbläschen an ungünstigen Stellen die Tür auf und brüllte zum Mann hoch, ich hätte einen guten Fang gemacht. Er kam, probierte, verzog das Gesicht und meinte, die wären ja sauer. Und ging wieder.
Ich werde alle alleine essen, die süßen wie die sauren, weil ich habe schließlich gejagt und Aug in Aug einen fairen Kampf mit dem Busch geführt.
Unbedingt Nachmachen, wir haben Saison!
(Unbedingt feste Kleidung bevorzugen. Aus Gründen.)
Noch eine hübsche Info zur Beere Rubus.
Mit roten Fingern:
Ihr Food-Coach.
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