Dienstag, 20. Oktober 2009
Ich bin ein Tofu.
Zwischendrin, und glauben Sie mir, auf der Liste für hier stehen in rot und bold KÜRBIS UND ÄPFEL!, aber man kommt ja zu nichts, zwischendrin also ein Fundstück aus dem wunderschönen Internet, eingeschickt von P.M. aus Ffm, herzlichen Dank.



Und ab Minute Zwo werden die Lacher dann doch ein wenig -nunja- kehliger, weil das Hirn sich von diesem grünen Puschel abwendet und mit dem Vergleichen beginnt.

(Das würde auch super mit einem kleinen Ferkel, braunen Kühen, Lämmchen und überhaupt gehen.)

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Dienstag, 26. Mai 2009
Gemüsekobolde und Vitaminbomben.
Natürlich ist es nicht so, dass der Mensch allein mit Umziehen und Spargel beschäftigt sein würde. Das gilt auch für mich, und so hat mich vor einiger Zeit ein Ruf erreicht, der -möchte man es ein wenig aufwürzen- von ganz oben kam. Die katholische Kirche (also nicht die Ganze, aber immerhin ein kleiner Teil) hat mich angeheuert, um Dienst an den Kleinen zu tun, und zwar versammelt in einer KITA irgendwo in Düsseldorf.

Bei dem Dienst an der Wurzel, am Grundstock quasi, also wer im Bereich Ernährung könnte da Nein sagen?
Ich auch nicht, und wenn zwischendrin Zeit war, habe ich schnell ein Photo gemacht, um das spätestens für hier festzuhalten.

Bert, mein grüner Assistent, und ich lesen geöffneten Mündern und zappeligen Füssen die Sache mit dem Kraftstoff Vitamin vor und stehen Frage und Antwort.





Das schöne Wetter und den Frühling kann man prima nutzen, indem man seinen eigene Küche Eden anlegt und leckere wie geschmacklich spannende Kräuter mit nassen Händen ins Erdreich versenkt.



Oder ich lasse die Kühlschranknanny raushängen und entpopularisiere Fruchtzwerge und Ketchup. Und wenn ich durch bin, will keiner mehr Eistee trinken, sondern Super-Schorle brauen.







Liebe Eltern. Falls Sie jetzt ein wenig Gegenwind in den eigenen vier Wänden bekommen, wenn sie sich Abends die Flasche Cola mit den Chips oder Salzstangen aus dem Schrank holen, dann tut mir das Leid. Aber geben sie dem Drängen ihres Nachwuchses ruhig nach, und stecken sie ein paar von den Snacks in ein volles Glas Cola und warten sie ein wenig ab. Das Ergebnis wird ein genau so großes Hallo geben, wie der Schluss des Filmes, den sie gerade ansehen wollten, das verspreche ich ihnen!

Und als Gegenwehr und gesunde Regel kann man immer sagen:

Alles in Maßen ist gut, alles in Masse nicht.
Oder wie es die Kleine X gestern sagte:
Gummibärchen ist was für Festtage.

Sprudelnde Grüße,

Ihr Foodcoach.

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Mittwoch, 17. Dezember 2008
Eine Biene zum Fest.
Na? Noch nichts originelles für die lieben gefunden? Keine Zeit und keine seelische Speckschicht mehr für die Innenstadt? Hier ist eine Lösung, und die geht ganz einfach:

Verschenken sie doch eine Bienenpatenschaft zu Weihnachten.
Aus der Rubrik Sinnvoll beschenken diese kurz angerissene Erklärung:

"Mit Bienen-Patenschaften sorgen Sie aktiv für eine zukunftsfähige ökologische Bienenhaltung. Die adoptierten Bienen werden im Rahmen der Ausbildungs- und Forschungsarbeit von Mellifera e.V. betreut."

Das ist auch nötig, hat es jetzt auch die süßesten Wabenbewohner dieses Planeten getroffen. Viren (PDF), Massensterben, jährlich weiter eingeschränkter Lebensraum, und von der Arbeitsleistung und deren Ausnutzung fangen wir erst gar nicht an.
Kurz: Unsere Biene ist durch und braucht Unterstützung.
Helfen kann man da sehr schnell und unkompliziert.

1. Einfach keinen Industriehonig mehr kaufen. Langnese und die ganzen Tuben, lassen sie das weg. Sie bekommen mit diesen Produkten schon lange nicht mehr das aufs Brot, was gewünscht ist, gut schmeckt und darüber hinaus sehr gesund ist. Gehen sie zum Imker oder ins Internet, und kaufen sie Honig von kleinen (Bio-)Betrieben. Da sind sie auf der sicheren Seite.

2. Werden sie Bienenpate, und ihre Familie auch.



( Bild mit freundlicher Unterstützung geklaut bei Ecowein.)

Mit einer Patenschaft bei BeeGood sind sie aktiv im Umweltschutz und bekommen als Dankeschön jährlich ein 350 g volles Glas mit dem Honig ihrer Bienen. Man kann sich sogar das Glas individuell bedrucken lassen.

Ich finde, das ist mehr als eine süße und sinnvolle Idee.
Das ist Weltfrieden machen.

Lassen sie es sich schmecken!

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Donnerstag, 11. Dezember 2008
"Das Gammelfleisch sitzt bei Ihnen auf der Couch!"
Der wunderbare Hagen Rether über Zynismus und Bärchenwurst. Sollten Sie die Gelegenheit haben, ihn und sein Programm "Liebe" irgendwo zu sehen (3 Stunden volles Programm, da ist jeder Cent gut angelegt!), dann gebe ich dazu gerne thematisch einen Esstipp ab, aber schauen Sie bitte erst einmal selbst:

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Montag, 17. November 2008
Einmal um ein Ei und zurück.
Da sass ich dann an einem Samstag Mittag in Block A, Reihe 13 und Sarah Wiener fragte ins große, weite Publikum, wer denn nun wüsste, woran man ein Bio-Ei erkennen würde.
Totenstille.
Wir befinden uns mitten in einer "Kochshow" im Kochtheater auf der Messe eat'n style in Köln, und keiner der Gourmets und Feinschmecker kann ein Ei anständig lesen?

Da besteht offener Aufklärungsbedarf!, dachte ich noch, und Frau Wiener fing derweil mit der Länderkennung an.

Also, meine lieben Leser, wir beginnen mit dem Ei, Lektion 1 ->
Was will das Ei mir sagen?

Eine schnelle Skizze vorab zum folgenden Text



Ein jedes Ei wird mit einem Stempel geliefert. Ausnahme vielleicht das Ei ihres Bauern auf dem kleinen Markt im Viertel, aber das ist eh Vertrauenssache, da fragt man gründlich nach und wenn der Bauer komisch wird, dann lässt man die Eier halt liegen.

Dieser Stempel verrät einem so ziemlich alles, was man wissen muss.
Er beginnt immer mit einer Zahl, und die geht von 0 bis 3.

0= Bio-Eier. Meint: Freilandhaltung mit Futter aus ökologischem Anbau.

1= Freilandhaltung. Meint: Pro Huhn müssen 10 m² Auslauf vorhanden sein.

2 = Bodenhaltung. Pro Quadratmeter Stallfläche dürfen maximal sieben Hühner gerechnet werden.

3 = Käfighaltung in Legebatterie. Meint: Pro Huhn werden 450–550 cm² Fläche gerechnet (ca. 3/4 eines DIN A4 Blatts)

Nach der ersten Ziffer kommt die Länderbezeichnung, also das Land, wo das Ei gelegt wurde. Da steht D für Deutschland, NL für die Niederlande, FR für Frankreich etc. Man kann sich da super an Autokennzeichen orientieren, falls man die Kürzel nicht zur Hand hat.

Auf die Länderbezeichnung folgt die Zahlenkette, und das ist quasi die Adresse des Mutterhuhnes und der Betrieb, wo man den Bauern findet, sollte man sich eine Salmonelle zugelegt haben. Die ersten beiden Zahlen geben den Wohnort an, die folgenden vier Zahlen die Adresse des Betriebes, und die letzten beiden Zahlen geben die Stallnummer an.

Wir schauen also noch einmal hinauf zu meiner Superskizze und stellen fest: Das erste Ei ist ein Bio-Ei aus Deutschland. Die Mutter ist sicherlich wohlauf, und läuft mit guter Ökosaat in den Backen über Misthaufen und Hügel. Abends schläft sie in einem sicheren Stall mit ihren Kolleginnen. Oder so.
Die Zahlenkette ist ausgedacht.

Das zweite Ei ist ein Freiland-Ei aus den Niederlanden. Die Mutter ist tagsüber gut gelüftet und auf Sichtweite mit ihren Kolleginnen auf dem Land unterwegs. Geschwooft wird abends im sicheren Stall. Junk-Food erlaubt.
Die Zahlenkette ist ausgedacht.

Das dritte Ei kommt aus einem Eierghetto. Die Mutter hatte kein Glück und wurde als Fabrikarbeiterin an einen deutschen Betrieb verkauft und lebt dort ohne Tageslicht in der Massenproduktion. Träumt oft von ihrer Schwester, die in einem 0-Betrieb lebt und ein eigenes Kind hat. Essen wie in einer Kantine, mit untergemischter Medizin in Intervallen.
Die Zahlenkette ist ausgedacht.

Das vierte Ei sollte es eigentlich gar nicht mehr geben. Ein ganzes Leben in einem niederländischen Drahtkäfig, dessen Fläche kleiner ist als ein Blatt Papier. Es gibt keine Sitzstangen, die zum natürlichen Leben eines Vogels nun mal gehören, Eier und Kot fallen durch ein Gitter. Einsammeln der Eier und Fütterung erfolgen vollautomatisch. Hohe Dosierung von Antibiotika und anderen Medikamenten, je nach Epidemie. Kommunikation mit den Kolleginnen weder möglich noch erwünscht, da eh alle geisteskrank und aggressiv.
Denaturiertes Futter, kein Tageslicht.
Die Zahlenkette ist -wie gehabt- ausgedacht.

Einfach, oder? Nur eine 0 merken, oder eine 1, dann am besten aus nächster Nähe (es gibt im eigenen Land immer genug Eier, da muss nicht noch ein LKW über die Autobahn.) und schon kann man guten Gewissens seine Eier kaufen.

Ist das auch frisch?

Genau. Erst einmal das Haltbarkeitsdatum nachsehen.
Ach so - sie machen das wie so viele, und holen die Eier aus der Verpackung um sie im Kühlschrank in das Eierfach zu räumen? Und wann hat man sie noch gleich gekauft?

Es gibt da einen Trick, und der hat mit der Luftkammer im Ei zu tun. Die Feuchtigkeit, welche in ein einem Ei steckt, die verdunstet. Langsam zwar, aber sie tut es. Je älter das Ei also wird, desto größer wird seine Luftblase am unteren Teil.
Um nun zu testen wie frisch das Ei ist, welches man eben im Kühlschrank gefunden hat, füllt man eine Schüssel mit kaltem Wasser, und in diese legt man das Ei. Ist es frisch, bleibt es unten am Schüsselgrund liegen wie ein Stein. Die Luftkammer ist klein, das Ei schwer.
Ist jetzt aber schon etwas Feuchtigkeit im Ei verdunstet, geht es langsam nach oben, es ist ja jetzt leichter und die Luftkammer will nach oben.
Wenn das Ei den Weg nach oben von alleine schafft, dann sollten sie sich in Frieden trennen, ungegessen.
Es wird schlecht sein, und ihnen nach Genuss davon auch.

An einem rohen, aufgeschlagenem Ei kann man die Frische an der schönen Dotterkuppel erkennen.
Oh, ihres hat keine mehr, weil der Dotter direkt kaputt gegangen ist? Dann war das Ei alles andere als frisch, oder sie sehr sehr grob.
In der Regel aber bleibt der Dotter bei einem frischen Ei auch bei grober Behandlung noch lange in Form.
Ist der Dotter flach wie eine Flunder oder geht direkt kaputt, dann sollte man dieses Ei höchstens noch als Backzutat verwenden.

Ist das Ei gekocht oder roh?

Man nehme das Ei und kurbele es auf einer guten, glatten Stelle einmal an wie einen Brummkreisel.
Ist es ein rohes Ei, wird es schlingern, da die Flüssigkeit darinnen hin und her schlackert.
Ist es ein gekochtes Ei, wird es unbeirrt und sehr schnell den Brummkreisel machen, weil innen nichts mehr schlackern kann.

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Eier sind im übrigen gesunde, kleine Energiepakete. Also zumindest die 0er und 1er, wie wir jetzt alle Sarah Wiener zurufen könnten.

Man sollte nicht zu viele auf einmal essen, aber bei all den drohenden Zeigefinger auch immer daran denken, dass die Pharmaindustrie uns gerne ihre Mittel verkaufen möchte. Zum Beispiel Cholesterinsenker.
Da werden angeblich wissenschaftliche Studien verbreitet, wo sich nicht immer viele die Mühe machen, sich das alles durchzulesen. Da werden Richtlinien und Sollwerte für die Obergrenze Mann und Frau alle paar Jahre runtergesetzt, mit dem Erfolg, das der Mensch an sich jetzt viel eher die Chance hat, zu einer Risikogruppe zu gehören und Medikamente zu brauchen als noch vor fünf Jahren. Es ist wie bei allem:
Die Menge macht das Gift.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim zukünftigen Eierlesen!

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Sonntag, 26. Oktober 2008
War die Martinsgans eine glückliche, einst?
Oder sportlich? Ist sie jemals im Sommer über einen Hof gerannt, oder hat sie das Tageslicht nie gesehen, dafür aber mehrfach pro Tag den Schlauch für die Mästung?
Ist vielleicht ihre Leber ihr eigentlicher Zweck gewesen, und der Rest vom Tier liegt jetzt im Supermarkt aus, oder in der Gaststätte an Rotkohl auf einem Teller?

Manchmal weiß man es nicht, aber man sollte nie einen Happen Gans essen, ohne sich genau das zu fragen.
Über die Geschmacksfrage, ob eine 'Foie Gras' (= fette Leber) tatsächlich eine Delikatesse ist, kann man sich genau so wild streiten, wie über ein Schafsauge. Ich sage Nein, bin aber nicht der Maßstab.

Um solch eine Stopfleber zu produzieren, muss einer ganz gewaltig leiden, und das ist die Gans, die um diese Leber herum ihr Dasein fristet.
Ich zitiere die Tierschutzorganisation Vier Pfoten:

(...)"Den Tieren wird täglich zwei bis drei Mal ein 50 cm langes Rohr durch den Schlund direkt in den Magen eingeführt. Zwangsfütterung, bewusst herbeigeführte Erkrankung der inneren Organe und Käfighaltung stellen den Alltag von Stopfenten und Stopfgänsen dar. Am Ende der Mastzeit ist ihre Leber so groß, dass sie kaum atmen oder sich bewegen können."

Der Rest der Gans kommt in den Handel, und da kann man als Gansesser immerhin noch eine Entscheidung treffen, die der Foie Gras-Anhänger nicht hat, weil ohne stopfen keine Stopfleber. Aber eine glückliche Keule geht gerade noch so klar.
Auf dieser Seite sind die EWG-Nummern der Tierzucht vermerkt und erklärt. Jedes Tier hat eine Herkunftskennung, und die geht so:

(...) "Die EWG-Nummer besteht aus der Länderkennung (z.B. HU = Ungarn, F = Frankreich, BE = Belgien) und einer Betriebsnummer. Manchmal findet sich noch der Zusatz EG oder EWG, der anzeigt, dass das Produkt aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft stammt, oder ein Kürzel, das für das Bundesland steht, in dem es produziert wurde.

Sie finden die EWG-Nummer meist in der Nähe des Mindesthaltbarkeits- datums. Sie besteht aus einem Oval mit einer Buchstaben- und Zahlenfolge. Oben sehen Sie ein Beispiel für Fleisch aus Ungarn ("HU-129-EK"). HU bezeichnet das Land, aus dem das Fleisch stammt - in diesem Fall Ungarn. 129 steht für den Betrieb, hier Merian-Szervíz, einem Stopfleberproduzenten. EK steht für Kühl- oder Gefrierhäuser."


Ganz unten auf der Seite findet sich eine aktuelle (17. Oktober 2008) Informationsliste der Stopfleberindustrie. Im Groben gilt: Deutschland und Polen produziert weitestgehend gut, die Gänse und ihre Teile aus Frankreich und Ungarn sollte man großflächig meiden.

Eine Liste mit den Dingen, die man tun kann gibt es mit einem Klick nach hier.

Wer schon immer der Meinung war, das Stopfleber verboten werden sollte, und eine Mail an Verantwortliche schicken wollte, kann das mit einem einfachen Klich hier tun, und der Rest, der Foie Gras super findet, bekommt die Rechnung eventuell dank der bösen Fette direkt an die Veneninnenwände gepappt.

Allen ein friedliches Martinsfest.
Auch den Gänsen.
(Und den Enten natürlich auch.)

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