Donnerstag, 9. Oktober 2008
An jedem Anfang steht ein Apfel.
So in etwa könnte man doch ein neues Blog beginnen, also mit einem Fuß in der Bibel, und mit dem anderen im saisonalen Obstkorb.
Beginne ich also mit dem Apfel, der seine nicht vorhandenen Beine in sämtlichen Türen stecken hat.

Die Frucht der Erkenntnis, als weltallererstes und an sich gering gewichtiges Beispiel, welches Adam dankend entgegen nahm.
Oder im Volksmund 'One apple a day keeps the doctor away.' In der Welt der Doppelmoral und des 2. Avatars "Second Life" gibt es eine eigene Insel für die Gattung Mensch, die gerne auf Rechner einhackt, die einen angebissenen Apfel als phantastisch funktionierendes Markenzeichen führen, und auch Wilhelm Tell erschießt den Apfel statt den Sohn. Eine Frucht der Gattung Rosengewächs, die viele Gesichter, Namen und Geschichten mit sich trägt, und ein ganzer Sack davon wurde mir letzten Samstag auf dem Wochenmarkt vor die herbstlich kühle Nase gehalten.

"Drei Kilo Elstar für nur zwei Mack Fuffzich" schreit mir die alte Marktdame zu, und ich eher halbherzig "Frische Ernte, oder was?", worauf ich ein Schnauben und zwei hochgezogene Augenbrauen als Antwort bekam.
"Voll mit ihre Fittamine, Sie." bekam ich grad noch mit, und so packte ich die gesunden Bomben in gelb/rot noch mit auf meine Einkäufe.

Nun ist das ja so, dass sich solche Sachen oftmals zu Hause als Fehlgriff erweisen. Die Kartoffeln zur Hälfte oll, die Äpfel nicht knackig, sondern mehlig ab dem ersten Biss und von den strohigen Mandarinen fange ich erst gegen Dezember an.
Zu Hause also kurzes beäugen der Apfelpracht, abwischen mit dem Leinentuch, und ein beherzter Biss in Apfel Nummer eins.

Dem folgten am selben Tag Apfel Nummer 2 - 4, danach machte ich Zwangsschluß aus 'Gründen' die ich an dieser Stelle auslasse.

Köstlich, fest und: randvoll mit Vitaminen, und das erkennt man ganz einfach. Ich erkläre es mit Hilfe einer kleinen Bildreihe, die ich mit genau diesen Äpfeln heute hergestellt habe. Als Assistent stand mir der kleine Pelzmatrose Hugo zur Seite, der sich vor der Ziehung vom 1a-Zustand der Äpfel ein eigenes Bild machte, über das er im Anschluss nicht reden mochte.



Zwei Äpfel der Sorte Elstar, die ihren Zuchtursprung in den Niederlanden haben und mir als Vitaminbombe verkauft wurden. Das will ich natürlich sehen.

Eine einfache Methode, bei Äpfeln wie Kartoffeln (als zwei kleine Beispiele) den Vitamin C-Gehalt der Frucht nachzusehen ist sehr simpel: Man schneidet die Frucht an und sieht zu, wie und ab wann sie sich braun verfärbt. Vitamin C oder Ascorbinsäure ist ein bekanntes Konservierungsmittel und wo fängt dieses am besten an als in seiner Ursprungsform?

Ich nehme also meine zwei Äpfel,



schneide sie an



und lasse sie liegen.

Nach einer Stunde gehe ich zurück in die Küche und sehe nach, und siehe da:



sie zeigen keine nennenswerte Verfärbung.
Nach einer gängigen Spielfilmlänge von neunzig Minuten
der zweite Hingucker,



eine geringe Verfärbung, die meinem Appetit nicht ansatzweise abbricht. Ich warte noch exakt eine halbe Stunde mehr, mache eine Farbphotographie



und esse im Anschluss mein komplettes Experiment in einem Rutsch und mit sehr viel Genuss einfach so auf.

Fazit: Meine stets maulfaule Bäuerin hat mich nicht geneppt, die hauseigenen Äpfel sind tatsächlich randvoll mit Vitamin C, ansonsten hätten sie sich relativ schnell in ein für unseren Standard relativ unappetitliches braun verfärbt und wären eher für einen Apfelkuchen geeignet gewesen.

Deswegen: Ein Hoch, einen Apfel und ein 'Tagchen' auf den Apfel, meine Bäuerin und mein neues Blog, in dem hoffentlich mit viel Muße und Muse ein buntes Potpourri an, ähm, Dingen mit und über das Beste neben anderen Dingen, das Essen, entstehen wird.

Bitte, machen Sie es nach, zu Hause oder im Büro. Beißen Sie hinein in den Apfel, in die rohe Kartoffel und lassen Sie liegen, was Ihnen eine Antwort geben soll.
Sie werden schon sehen!

Guten Appetit wünscht,

ihr Foodcoach.